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Eine bunte Börse der Ideen

Bistumsprozess „Heute bei dir“: Drei Themenforen rüsten die Teilprozessgruppen mit Stichworten zu

Eine bunte Börse der Ideen Nachricht (c) Bistum Aachen/Andreas Steindl
Eine bunte Börse der Ideen Nachricht
Datum:
Di. 13. Nov. 2018
Von:
Thomas Hohenschue
Wie soll sich die Kirche im Bistum Aachen weiterentwickeln? Auf diese Frage will der Gesprächs- und Veränderungsprozess „Heute bei dir“ bis 2021 Antworten geben.
Eine bunte Börse der Ideen (c) Bistum Aachen/Andreas Steindl
Eine bunte Börse der Ideen

Seit September nimmt das Ganze Fahrt auf: Regionalteams und Teilprozessgruppen gehen an die Arbeit, pastorale Mitarbeiter erhalten Aufgaben im Prozess. Und jetzt noch drei Themenforen, die Hinweise für diese Arbeit liefern sollen. Die Premiere fand am 10. November in Dülken statt.

Jeder Veranstalter kennt diesen Moment: Wenn die Pflichtworte gesagt, Organisatorisches und Regeln erläutert, Einblicke in Planung und Hintergründe gegeben wurden, sind die Teilnehmer selbst dran. Was in diesem Moment passiert, sagt viel darüber, was aus dem Tag wird. So war es auch im Bischöflichen Albertus-Magnus-Gymnasium, als 300 Frauen und Männer selbst zum Zuge kamen. Sie sollten sich mit ihren Sitznachbarn darüber unterhalten, womit sie zum ersten von drei Themenforen angereist waren. Und siehe da: Von null auf 100 in wenigen Sekunden – ein angeregter, aufgeschlossener, wirklich lebhafter Austausch startete, ein wohlklingender Klangteppich von Gesprächen waberte durch den Saal. Ein aussagekräftiges Zeichen für das, was in den nächsten Stunden geschehen würde. Wie so manches im Prozess kam es an diesem Tag anders als angekündigt. Musste man sich in der Anmeldung noch für ein bestimmtes Teilthema von „Den Glauben leben“ entscheiden, löste sich diese Struktur am Tag selbst auf. Betrachtet man das Ganze aufs Ergebnis hin, war diese Entscheidung der Veranstalter richtig. So konnte sich jede und jeder besser mit dem einbringen, was sie und ihn bei der Suche nach Antworten auf die Zukunftsfragen bewegt und beschäftigt.

 

Mit modernen Methoden Schätze heben

Viele alte Bekannte trafen sich bei dieser Veranstaltung, auch viele wohlbekannte Thesen und Vorschläge begegneten einem wieder – und doch hatte diese Fülle von Wortmeldungen, von Gesprächen, von Verständigungen ihren eigenen Wert. Die letzte synodale Übung im Bistum Aachen liegt 16 Jahre zurück – es ist sicher höchste Zeit, dass das Kirchenvolk befragt wird, wohin die Reise geht. In diesem Themenforum jedenfalls wurde die kreative, aber auch geistliche Kraft deutlich, die in einem solchen Unterfangen liegt. Moderne Methoden helfen, die Schätze in den Köpfen und Herzen zu heben. Mit der so genannten „Open Space“-Methode gelang dies beim ersten Themenforum im Sinne anfanghafter Diskurse, festgehalten in Stichworten. Aus den Anliegen der 300 Teilnehmer heraus organisierten sich spontan 50 kleine Arbeitsgruppen, in denen kurz diskutiert wurde. Die Ergebnisse wurden auf Plakaten festgehalten. Das klappte besser, als sich das viele vorab vorstellen konnten. Der Natur dieser Veranstaltungsmethode und der Materie selbst geschuldet, kamen dabei sehr verschiedene Punkte zur Sprache: Die einen wünschten sich eine Stärkung der eucharistischen Anbetung und Feiern, die anderen eine Förderung von Wortgottesfeiern mit Kommunionausteilung. Die einen wünschten sich eine Fokussierung kirchlichen Lebens auf einzelne Orte, die anderen den Erhalt einer flächendeckenden Kirche in Rufnähe.

 

Bis Mitte 2019 die Analyse abschließen

Nur zwei Beispiele aus der Bandbreite von Ideen und Interessen, die in Dülken zur Sprache kamen. Die Verantwortlichen des Bistumsprozesses nennen das einen Beitrag zur Analyse: Es soll festgehalten werden, wo Ansatzpunkte sind, dass die christliche Botschaft neue Bedeutung für die Menschen von heute gewinnt. Die Teilprozessgruppen nehmen diese Stichworte mit in ihre Beratungen, ebenso wie eine Aufstellung dessen, was die Bischöfe und der Generalvikar bei ihrer umfangreichen „Meet & eat“-Tour von ihren Gesprächspartnern zu Tisch gehört haben. Empirische Untersuchungen sollen das Ganze noch ergänzen, so dass es bis Mitte 2019 ein möglichst umfassendes Bild vom heutigen Zustand der Kirche im Bistum Aachen geben soll. Zugleich soll mit dem geistlichen Ansatz von „Heute bei dir“ eingeübt werden, mit den eigenen Mitgliedern, aber auch mit Fernstehenden neu und anders in Kontakt zu kommen. Jede Pfarrei, jede Einrichtung, jeder Verband ist dazu eingeladen.

Eine bunte Börse der Ideen (c) Bistum Aachen / Andreas Steindl