Eine unermüdliche Kämpferin für die Menschenrechte:Yanette Bautista ist gestorben

Ihr Einsatz begann mit einem schweren persönlichen Schicksal: Ihre Schwester Nydia Erika wurde am 30. August 1987 in Bogotá gewaltsam verschleppt und blieb drei Jahre lang verschwunden. Erst 1991 wurde bekannt, dass sie ermordet und schwer misshandelt worden war. Für Yanette Bautista war klar: Dieses Verbrechen durfte nicht unbeachtet bleiben. Gemeinsam mit ihrer Familie und anderen Angehörigen begann sie, nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Anerkennung zu suchen.
Daraus wurde ein lebenslanger Einsatz für die Menschenrechte. Yanette gründete eine eigene Stiftung, begleitete andere betroffene Familien und machte besonders auf die Situation der Frauen aufmerksam – sowohl der verschwundenen Frauen als auch der vielen Mütter, Schwestern und Töchter, die bis heute nach ihren Angehörigen suchen.
Trotz Bedrohungen, Stigmatisierung, politischer Verfolgung und einer Zeit im Exil in Deutschland ließ sie sich nie entmutigen. Sie wurde zu einer der wichtigsten Stimmen im Kampf gegen das sogenannte Verschwindenlassen in Kolumbien – ein schweres Menschenrechtsverbrechen, das noch immer viele Familien betrifft.
Ein besonderer Erfolg war die Verabschiedung eines Gesetzes im Jahr 2024, das die Rechte suchender Frauen schützt und sie offiziell als Menschenrechtsverteidigerinnen anerkennt – ein Meilenstein, der international Beachtung fand.
Scott Campbell vom UN-Menschenrechtsbüro in Kolumbien sagte über sie:
„Yanette hat nie aufgehört. Sie hat für Wahrheit und Gerechtigkeit gekämpft – und dafür, dass Frauen, die nach ihren Angehörigen suchen, als Menschenrechtsverteidigerinnen und Friedensstifterinnen anerkannt werden.“
Wir danken Yanette für ihr großes Engagement. Ihr Leben bleibt ein Zeichen der Hoffnung – und ein Auftrag an uns alle, weiter für Menschenrechte, Gerechtigkeit und Frieden einzutreten.