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Verleihung des umWeltpreises von Diözesanrat und Katholikenräten:Die Klimakrise schreitet voran - es braucht Menschen, die Mut machen, um nachhaltige Veränderungen anzustoßen

Der Schutz des Klimas und der Biodiversität gerät zurzeit politisch unter Druck. Rollbacks in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bergen das Potenzial, Engagement zu erdrücken. Zeichen dagegen setzen Initiativen, die den Mut nicht sinken lassen. Wie die neun Gruppen, die sich um den umWeltpreis 2025 bewarben. In der Akademie des Bistums Aachen gab es nun die Preisverleihung.
Viele Menschen stehen in einer Gruppe zusammen und schauen in die Kamera.
Datum:
22. Sept. 2025
Von:
Thomas Hohenschue (Veranstaltungsbericht) / Nicole Gabor (Projektbeschreibungen)

Das Rennen als Erste unter Gleichen machte Fridays for Future Aachen. Die Jury entschied sich für sie wegen der politischen Breitenwirkung der zivilgesellschaftlich bestens vernetzten Initiative. Die Fridays machten Engagement und Zusammenhalt sichtbar und zeigten der Klima-Ignoranz von Parteien und Politik mit kreativem Protest die rote Karte.

Es gibt so viel zu tun und es gibt in Vereinen, Initiativen, Einrichtungen und Pfarreien Menschen, die anpacken. Das war die Botschaft des Abends, der einlud, sich gegenseitig in der Vielfalt wahrzunehmen und sich zu vernetzen. So manche neuen Kontakte und Kooperationsideen bahnten sich zwischen Ansprachen, Präsentationen und gemütlicher Gastlichkeit an.

Diese inspirierte Atmosphäre wurde noch einmal befeuert durch eine bemerkenswerte Performance. Der Schauspieler Tim Adam rezitierte Originaltöne der Konfliktparteien im Rheinischen Revier. Die Komplexität der Interessen und Identitäten ohne Gegenrede anzuhören, ohne in den Reflex der Gegenrede zu verfallen, war Sinn der Übung, erläuterte Dramaturgin Inge Zeppenfeld.

 

Die Bewerbergruppen im Kurzporträt

Vier Frauen und zwei Männer. Eine Frau hält eine Urkunde in der Hand und eine Schachtel. Ein Mann hält einen großen Scheck über 1.500 Euro in der Hand.
Fridays for Future Aachen

Kurzbeschreibung: Kritik an Klimaignoranz von Parteien und Politik, Demonstration von Engagement, Zusammenhalt und kreativem Protest; Auftaktkundgebung mit Redebeiträgen, Demonstrationszug durch die Aachener Innenstadt, Abschlusskundgebung mit weiteren Reden und einem Mitmachtanz, Straßenfest mit Info- und Mitmachständen, Baumpflanzsymbolik als Zeichen für Zukunft und Wandel

 

 

Vier Frauen und zwei Männer. Eine Frau hält eine Urkunde in der Hand, ein Mann eine Schachtel.
BEWOGarten und Imker-Projekt

Träger: Ambulant betreutes Wohnen im Vinzenz-Heim Aachen

Kurzbeschreibung: Seit über 7 Jahren ermöglicht das Projekt Menschen mit körperlichen und teilweise kognitiven Einschränkungen die aktive Teilhabe an ökologischer Gartenarbeit und Imkerei. Die Teilnehmenden erleben Natur hautnah, lernen über Pflanzenkunde, biologisches Gärtnern sowie artgerechtes Gießen und Düngen

Fünf Frauen und ein Mann. Eine Frau hält eine Urkunde in der Hand, eine andere eine Schachtel.
Aachener Liebesbaumallee – Wo Liebe Wurzeln schlägt

Träger: Eine Welt Forum Aachen e.V.

Kurzbeschreibung: In einem niedrigschwelligen und stark öffentlichkeitswirksamen Projekt wurden im Müschpark (Aachen) 14 Kastanienbäume gepflanzt – verbunden mit einer interaktiven Internetaktion, bei der Bürger*innen „Liebeserklärungen“ einreichen konnten. Jede Botschaft musste zugleich eine Liebeserklärung an die Aachener Stadtnatur enthalten.

Fünf Frauen und ein Mann. Eine Frau hält eine Urkunde in der Hand, eine andere eine Schachtel.heck über 1.500 Euro in der Hand.
Schule schützt Schöpfung

Mädchengymnasium Jülich (MGJ), St. Josef Schule

Kurzbeschreibung: Am Patronatstag organisiert das MGJ einen umfassenden Aktionstag für die gesamte Schulgemeinschaft unter dem Motto „Schule schützt Schöpfung“. Dabei stehen die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN im Mittelpunkt. In mehreren Workshop-Blöcken beschäftigen sich alle Schülerinnen mit Themen der Nachhaltigkeit, des Umweltschutzes und der Schöpfungsverantwortung. Das Projekt ist fest im Schulkonzept verankert, wächst stetig weiter und hat sich zu einem nachhaltigen Bildungsformat mit Vorbildcharakter für andere Schulen entwickelt.

Vier Frauen und ein Mann. Eine Frau hält eine Urkunde in der Hand und eine Schachtel.
Quiz-Veranstaltungen für Umweltbewusstsein und Selbstwirksamkeit

Träger: Omas for Future, Regionalgruppe Aachen

Kurzbeschreibung: Durchführung als interaktives Quiz mit 12–20 Teilnehmenden, Förderung von Umweltbewusstsein und Selbstwirksamkeit bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, Motivation zu aktivem Handeln durch spielerisches Lernen und gemeinsames Nachdenken über Klima- und Umweltthemen, Förderung von Dialog, Meinungsbildung und Austausch innerhalb heterogener Gruppen

Drei Frauen und drei Männer. Ein Mann hält eine Urkunde in der Hand, ein anderer Mann eine Schachtel.
HAMBI OASE – Ein Walderlebnispfad an der Tagebaukante des Hambacher Waldes

Träger: Initiative 3 Rosen e.V., Aachen

Kurzbeschreibung: Nach dem erfolgreichen Protest gegen die Braunkohleverstromung und der teilweisen Rettung des Hambacher Waldes entstand die Idee, an einem Ort der ehemaligen Rodung einen lebendigen, mahnenden und hoffnungsvollen Ort zu schaffen. Die HAMBI OASE soll sowohl die Geschichte des Widerstands als auch die Wiedergeburt des Waldes dokumentieren und erlebbar machen.

Vier Frauen und drei Männer. Ein Mann hält eine Urkunde in der Hand, eine Frau eine Schachtel.
Sankt Barbara Schophoven im Dialog des Strukturwandels

Träger: Katholische Gemeinde Sankt Barbara Schophoven

Kurzbeschreibung: Stärkung des gesellschaftlichen Dialogs im Kontext des Strukturwandels nach dem Tagebau Inden; Vernetzung von Kirche, Zivilgesellschaft und Umweltverbänden; Förderung von Bewusstsein für Naturschutz, Biodiversität und soziale Verantwortung; Beitrag zur gemeinsamen Vision für die Zukunft des Indelandes

Vier Frauen und ein Mann. Eine Frau hält eine Urkunde in der Hand und eine Schachtel.
Rudi rockt die Planetary Health Diet

Health for Future Aachen

Kurzbeschreibung: Bewusstsein für die gesundheits- und klimarelevanten Auswirkungen unserer Ernährung schaffen, Planetary Health Diet als konkrete und alltagstaugliche Lösung vermitteln, Menschen motivieren, durch Ernährung individuell und gesellschaftlich wirksam zu handeln; Anpassung des bekannten Running Dinner-Formats „Rudi rockt“ auf die Planetary Health Diet

Weitere Impressionen von der Preisverleihung

7 Bilder

Weiteres Bewerberprojekt

Ideenwettbewerb: Trinkwasserbrunnen im öffentlichen Raum

Träger: Institut für die Europäische Stadt e.V. (IEST)

Kurzbeschreibung: Basierend auf einer EU-Richtlinie seit Januar 2023 sind Kommunen verpflichtet, im Rahmen der Hitzevorsorge den Zugang zu Trinkwasser im öffentlichen Raum sicherzustellen. Das Projekt nimmt diese Verpflichtung kreativ und öffentlichkeitswirksam auf.