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Heribert Rychert berichtet von der dritten Synodalversammlung in Frankfurt. Der Diözesanrat der Katholiken möchte Impulse des Synodalen Wegs breit im Bistum Aachen diskutieren:Wenn aus Distanz Dialog wird, aus Erstarrung Reform

Missbrauchsgutachten, Austrittswellen, Outings von queeren Menschen, Zölibat: Schlagzeilen gab es Anfang Februar 2022 reichlich, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die nächste Etappe im Synodalen Weg zu lenken. Mittendrin im dreitägigen Geschehen bei der Synodalversammlung vom 3. bis 5. Februar: Heribert Rychert vom Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen.

Synodaler Weg 3 c
Datum:
8. Feb. 2022
Von:
Diözesanrat Aachen

Heribert Rychert berichtet von der dritten Synodalversammlung in Frankfurt. Der Diözesanrat der Katholiken möchte Impulse des Synodalen Wegs breit im Bistum Aachen diskutieren

Missbrauchsgutachten, Austrittswellen, Outings von queeren Menschen, Zölibat: Schlagzeilen gab es Anfang Februar 2022 reichlich, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die nächste Etappe im Synodalen Weg zu lenken. Mittendrin im dreitägigen Geschehen bei der Synodalversammlung vom 3. bis 5. Februar: Heribert Rychert vom Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen.

Sein mit vorsichtiger Zuversicht und Vorbehalten zugleich gezogenes Fazit nach der Rückkehr aus Frankfurt: Es sind wichtige Weichen für Reformen gestellt worden. Die theologischen Grundlagen, die den Fokus der Beratungen auf die Zeichen der Zeit begründen, wurden mehrheitlich verabschiedet. Und auch Schneisen für eine stärkere Teilhabe von Laien und Frauen an den Machtverhältnissen und Entscheidungsabläufen in der Kirche geschlagen.

Baustellen gibt es wahrlich noch genug und nicht alle (Erz-) Bischöfe, welche die Reformbemühungen aus konservativer Sicht kritisieren, konnten diesmal dabei sein. Ihre Chancen, Beschlüsse mit einer Sperrminorität zu blockieren, werden sie im Herbst vielleicht nutzen. Aber eines zeigte das dritte Treffen in Frankfurt in den Augen von Heribert Rychert: die anderen sind die Mehrheit.

Und so schließt sich der Aachener Synodale dem pathetischen Wort des früheren ZdK-Präsidenten Thomas Sternberg an: „Der Geist von Frankfurt ist wieder da.“ Das heißt, das Gesprächsformat ermöglicht allen Beteiligten einen Austausch, der im kirchlichen Alltag allenfalls punktuell geschieht. Übliche Grenzen, Barrieren, Vorbehalte werden überwunden, aus Distanz wird Dialog.

Schon auf dem Weg zum Tagungsort, dem Congress Center im Frankfurter Messeviertel, beschlich Heribert Rychert das Gefühl, dass Kirche hier ihre üblichen Beschränkungen sprengte. Vorbei an den Hochhäusern, weit weg vom üblichen katholischen Umfeld, begaben sich mit ihm Synodale aus allen Bundesländern auf eine gemeinsame Reise zu Reformen.

Aus den konzentrierten, immer wieder von intensiven, spannungsgeladenen Argumentationen begleiteten Beratungen möchte Heribert Rychert nun möglichst viele Impulse in den Aachener Such- und Verständigungsprozess „Heute bei dir“ einspeisen. Dieser biegt allmählich in die Zielgerade ein und braucht in den Augen des Diözesanrats der Katholiken noch weitere Reformimpulse.

Die Idee des stellvertretenden Vorsitzenden, der sich für den Rat beim Synodalen Weg engagiert: die Beschlüsse zum Beispiel rund um die Themen Macht und Liebe in die Beratung zu integrieren, wie Ziele und Projekte des Aachener Prozesses konkret ausgeführt werden. Hier sieht Heribert Rychert ein großes Potenzial, beide Reformbemühungen miteinander in Einklang zu bringen.

Grundlage dafür soll ein möglichst breiter Austausch mit Gläubigen aus dem Bistum Aachen sein. Hieß es bislang, dass bestimmte Themen erst auf Bundesebene geklärt werden müssen, so ist man nun also an den Punkt gelangt, die Diskussion in die Diözese zu tragen. Der Diözesanrat der Katholiken plant, das bereits im Frühjahr mit einer Veranstaltungsreihe auf den Weg zu bringen.