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Verhalten optimistisch weiter auf dem Synodalen Weg

Aachener Synodaler Heribert Rychert zieht recht zufriedenes Fazit der zweiten Synodalversammlung in Frankfurt

Synodalversammlung (c) Rychert
Synodalversammlung
Datum:
Mo. 4. Okt. 2021
Von:
Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen

Jenseits der aufgeheizten Konfrontation rund um römische Briefe, Interventionen und Entscheidungen sowie um Aktivitäten und Worte des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer ist in Frankfurt produktiv gearbeitet worden. Und auch dem sicht- und hörbaren Streit um die Legitimität des Synodalen Wegs kann der Aachener Synodale Heribert Rychert etwas abgewinnen. Schließlich müssten im Ringen um eine zukunftsfähige Kirche und Pastoral alle Stimmen gehört werden, auch diejenigen, die den Weg nicht oder nur teilweise gehen möchten.

Heribert Rychert engagiert sich als Delegierter des Aachener Diözesanrats der Katholiken beim Synodalen Weg. Zu den gerade abgeschlossenen Beratungen bei der zweiten Synodalversammlung zieht er ein recht zufriedenes Fazit. Grundsatzpapiere und Handlungstexte in den Themen von Macht und Sexualität sind erstmalig gelesen. Es zeichne sich ab, dass sich die deutsche Kirche in die richtige Richtung entwickeln könnte, sagt Rychert. Zwar könne er sich, auf Basis dessen, was Beschlusslage im Aachener Diözesanrat ist, noch mehr vorstellen, aber pragmatisch betrachtet zeigten die Beratungen einen Weg auf, der in Deutschland umsetzbar sein werde.

Zum Schwur kommt es erst in den nächsten eineinhalb Jahren, berichtet der Delegierte. Als nächstes steht das große Thema der Situation von Frauen in der Kirche auf der Tagesordnung. Und das bislang nicht zum eigenen Beratungsstrang erhobene Thema der geschlechtlichen Identität wird besprochen, um auch hier von den historisch bedingten Festlegungen durch das Naturrecht wegzukommen. Das beginnt bei der Sprache, aber endet bei vielen konkreten Situationen im pastoralen Alltag und im kirchlichen Dienst. Vielleicht ist hier Bewegung möglich, wie beim Thema Sexualität, hofft Rychert. Das bisherige Abstimmungsverhalten bei der Synodalversammlung macht ihm verhalten Mut.

Der Aachener Delegierte nimmt wahr, dass sich erste Konturen einer künftigen synodalen Verfasstheit der Kirche in Deutschland herausbilden. Gremien auf Bundesebene, aber auch auf diözesaner oder sogar pfarrlicher Ebene sollen den Wandel der Kirche auswertend und unterstützend begleiten. Heribert Rychert möchte nicht auf die Ergebnisse des Synodalen Wegs warten, sondern bereits vorher zu drei oder vier Themen aus den Feldern Sexualität und Macht eine Veranstaltung im Bistum Aachen anbahnen. Schließlich soll das, was in Frankfurt Delegierte beraten, in der Breite getragen werden. Damit kann man gar nicht früh genug anfangen.