Von vielen wurden die Beschlüsse des Synodalen Wegs als Hoffnungszeichen eines gemeinsamen Aufbruchs in der katholischen Kirche gedeutet. Diese Hoffnung erhielt am 20. Juni einen Tiefschlag durch das Veto vierer Bischöfe gegen die Absicht, die gemeinsame Weiterarbeit in einem Synodalen Ausschuss zu finanzieren.
Heribert Rychert, Vorsitzender des Diözesanrats der Katholik*innen im Bistum Aachen, war als Synodaler bei den Beratungen und Beschließungen im Synodalen Weg dabei. Er appelliert an die ganz offensichtliche Mehrzahl der Bischöfe, sich nicht in eine Blockade manövrieren zu lassen. Vielmehr sollten die Bistümer eine Allianz der Willigen bilden, die gemeinsam die Kosten für den Synodalen Ausschuss tragen.
Dass der Aachener Bischof Dr. Helmut Dieser für eine reguläre Finanzierung gestimmt hatte, begrüßt Heribert Rychert. Insofern wäre es nun folgerichtig, dass sich das Bistum Aachen an einer alternativen Finanzierung beteiligt.
Dass hier Kirchensteuermittel als politisches Instrument eingesetzt werden können, Reformprozesse zu verschleppen, zeige einen Missstand in der Kirche auf. Unzureichende Beteiligung von Nicht-Klerikern führe auch hier ganz offensichtlich zu Mängeln, weil sie die Tür zu einem Machtmissbrauch öffne.
Durch ihre Blockadepolitik zeigten die vier Veto-Bischöfe den hohen Reformierungsbedarf auch in Fragen der Finanzen und der Verwaltung auf, betont der Vorsitzende des Diözesanrats. Die Kontrolle und Teilung der Gewalten und Zuständigkeiten innerhalb der katholischen Kirche müssten noch einmal stärker auf die Tagesordnung.
Was in Pfarreien und Bistümern mit Kirchenvorständen und Kirchensteuer- und Wirtschaftsräten geht, sollte auch auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz gehen.