Bei Häusern und Wohnungen lässt sich viel für den Klimaschutz tun. Die Dämmung ist dabei mindestens genauso wichtig wie die Heizungstechnik:Mit Augenmaß und Entschiedenheit an den Stellschrauben drehen
Wie die Kurve beim Klimaschutz bekommen, um wenigstens die 2-Grad-Marke nicht zu überschreiten? Häufig unterschätzt, spielt bei dieser Existenzfrage der Gebäudesektor eine zentrale Rolle. Ingenieur Henry Riße und Bausachverständiger Robert Borsch-Laaks zeigten bei einer Online-Veranstaltung des Aachener Diözesanrats der Katholik*innen mögliche Beiträge auf.
Bei Häusern und Wohnungen lässt sich viel für den Klimaschutz tun. Die Dämmung ist dabei mindestens genauso wichtig wie die Heizungstechnik
Wie die Kurve beim Klimaschutz bekommen, um wenigstens die 2-Grad-Marke nicht zu überschreiten? Häufig unterschätzt, spielt bei dieser Existenzfrage der Gebäudesektor eine zentrale Rolle. Ingenieur Henry Riße und Bausachverständiger Robert Borsch-Laaks zeigten bei einer Online-Veranstaltung des Aachener Diözesanrats der Katholik*innen mögliche Beiträge auf.
Ihre Expertise brachten sie im Rahmen der Aktion Klimafasten ein, an der sich der Rat in diesem Jahr beteiligt. Beruflich und persönlich haben die beiden reichlich Wissen und Erfahrung gesammelt, die sie gerne zu Gunsten einer lebenswerten, nachhaltigen Zukunft teilen. Sie plädierten für Maßnahmen mit Augenmaß, aber auch Entschiedenheit. Ihr Motto: Wenn schon, denn schon.
Das heißt konkret: Das Ganze in den Blick nehmen. Ist das Haus nicht nach neuem Standard gebaut, wird es sich häufig lohnen, in die Dämmung von Wänden, Dächern und Decken zu investieren, bevor man aufwändig Heizungen erneuert. Die beste und nachhaltigste Technik nutzt wenig, wenn die Wärme gleich flöten geht. Baulich gibt es da viele Stellschrauben, um die Effizienz zu steigern.
Auch ansonsten lohnt es, bei Strom und Wärme zu sparen, wo es nur geht. Der Ansatz, das Ziel auf eine längere Strecke zu sehen, hilft bei den Kosten. Statt eines Austauschs kann man zum Beispiel mit einer kleineren Wärmepumpe die bisherige Heizung ergänzen. Damit lässt sich deren verbliebene Lebensdauer noch nutzen und die Zeit nutzen, etwa durch Dämmung den Verbrauch zu drosseln.
Damit die Energiewende gelingt, braucht es das Ineinandergreifen vieler Komponenten. Speicher für Strom und Wärme gehören ebenso dazu wie der Ausbau von Wärmenetzen, die sich aus mehreren Quellen speisen können. Über allem steht der entschlossene Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Mit dieser Schlüsselstrategie steht und fällt das ganze Unternehmen.
Der Abend erbrachte viele spannende Erkenntnisse, garniert mit persönlichen Berichten sowie profunden Statistiken und Schaubildern. Immer wieder wurde klar: Klimaschutz braucht einen guten politischen Rahmen, der Orientierung bei Investitionen in Haus und Wohnung gibt. Zugleich lässt sich jede Entscheidung auch mit Fragen von Lebensplanung und Lebensqualität verknüpfen.
So inspirierte Robert Borsch-Laaks mit seinen Erzählungen, wie sich das Haus seiner Familie im Laufe der Jahrzehnte immer wieder veränderte. Ein Nebenhaus wurde einbezogen, Grundrisse verändert, die Bedarfe verschiedener Generationen und Parteien berücksichtigt. Licht und Platz hielten Einzug. Und jedes Mal wurde auch etwas an den Stellschrauben Dämmung und Verbrauch gedreht.