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Mehr Mitbestimmung möglich machen

Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen für Absenkung des Wahlalters

Wahlen in Deutschland (c) Bild von Michael Schwarzenberger auf Pixabay
Wahlen in Deutschland
Datum:
Do. 9. Juli 2020
Von:
Diözesanrat Aachen

Bei seiner Vollversammlung Ende Juni beschloss der Diözesanrat der Katholiken einstimmig einen Antrag zur Absenkung des Wahlalters. Konkret heißt es im vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Aachen eingebrachten Antrag, dass das aktive Wahlalter für Wahlen auf Landes-, Bundes- und Europaebene auf 16 Jahre und das Wahlalter für Kommunalwahlen auf 14 Jahre abgesenkt werden solle.

Die Partizipation und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen dürfe sich jedoch nicht nur auf Wahlen beschränken. In den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen – beispielsweise in der Schule und an Orten der außerschulischen Bildung – müsse der Mehrwert von echter Mitbestimmung früh deutlich und erfahrbar gemacht werden. Darüber hinaus fordert der Diözesanrat der Katholiken Politikerinnen und Politiker sowie alle Parteien dazu auf, ihre Arbeit in verständlicher Sprache darzustellen und zugänglich für alle Menschen zu machen. Nur so sei es möglich, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger eine fundierte Meinung bilden könnten, auf der ihre Beteilung an demokratischen Prozessen schließlich basiere.

Junge Menschen wollen sich einbringen!

„Partizipation und Demokratie sind zwei zentrale Elemente des Diözesanrates der Katholiken im Bistum Aachen“, betont Simon Hinz, Vorstandsmitglied im Diözesanrat und ehrenamtlicher Diözesansitzender des BDKJ. Weiter erklärt er: „Es ist uns ein Anliegen, sowohl innerkirchlich als auch gesellschaftlich für gerechte demokratische Strukturen einzutreten. In unseren Strukturen machen wir sehr viele positive Erfahrungen mit der Beteiligung junger Menschen unter 18 Jahren.“ So würden junge Menschen in den Verbänden direkt bei Wahlen ihrer Vertretung beteiligt und könnten entscheidend Einfluss auf die inhaltliche Ausrichtung ihres Verbandes nehmen.

Seine Forderung nach mehr Mitbestimmung junger Menschen begründet der Diözesanrat der Katholiken vor allem mit dem sichtbaren Interesse junger Menschen, sich in der Politik und der Gesellschaft einzubringen. Die Fridays for Future-Demonstrationen oder das Interesse an U-18-Wahlen sind nur zwei Beispiele dafür. Darüber hinaus ist die Freiheit aller Menschen sowohl in der jüdisch-christlichen Tradition als auch im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert. Zur Freiheit gehöre neben der Abwesenheit von Zwängen auch die Möglichkeit der Teilhabe unbedingt dazu, denn Teilhabe sei Gestaltungsmacht. Und demokratische Strukturen ein entscheidendes Instrument, um Teilhabe zu ermöglichen.