„Als Ausdrucksmittel soll die Kunst in der Lage sein, Emotionen zu vermitteln und Sachen anzusprechen, die sich in irgendeiner Weise auf vitale Reize beziehen...So absurd unsere Gesellschaft auch erscheint, so darf doch der Künstler nicht die Möglichkeit außer Acht lassen, das Geschehene um ihn herum auf signifikante Weise neu zu interpretieren. Der Mensch von heute muss seine Realität als ein zusammengelesenes Ergebnis annehmen, das sich aus dem Gelebten und Geträumten ergibt. Mehr als die versteckten Unwegsamkeiten der Plastik zu enthüllen, geht es darum, sich mit der schwierigen Sprache des Lebens, der Bewegung, der Kraft, dem Geist eines jeden Gelbs, jedes Geheimnisses, jeden Schmerzes auseinander zu setzen.“ F. Sánchez Caballero
Freddy Sánchez Caballero, der im nordkolumbianischen Córdoba geboren wurde und in Medellín lebt, ist ein unruhiger, rebellischer Geist, ein Meister der bildenden Künste wovon seine meist großflächigen Bilder, die vorwiegend in Acryl mit Spachtel oder Pinsel gemalt sind, Zeugnis geben.
Sie wurden ausgestellt in Kolumbien, Kanada, Polen, Spanien, Österreich und Deutschland. Es sind Themen von Vertreibung, Gewalt, Raubbau am Territorium und Widerstand, die Sánchez umtreiben; Themen, die der gewaltsame Konflikt, der seit über 50 Jahren das Leben von drei Generationen bestimmt, produziert. F. Sanchez macht sie zum Gegenstand seiner Kunst. Er schreibt: „um Schaum zu erzeugen, muss man immer auf den selben Punkt pissen“.
Der Schriftsteller Raul Zellik schreibt im Prolog des Buches El Albedrío, von F.Sánchez mit Abbildungen seiner Gemälde und poetischen Texten:
„F. Sanchez beschäftigt sich seit Mitte der 1980er Jahre intensiv mit dem Chocó, der vor allem von Afrokolumbianer:innen bewohnten Pazifikküste Kolumbiens. Er hat mit Schwarzen-Organisationen und Gemeinden aus der Befreiungstheologie gearbeitet. Seine Bilder hat er selbst immer wieder in den Kontext des Widerstands gegen den Kolonialismus gestellt und tatsächlich kreisen sie um die Themen Gewalt, Identität und Würde; bilden jene Menschen ab, die im medialen Mainstream nur als Träger von Folklore oder Opfer auftauchen. In diesem Sinne könnte man vielleicht behaupten, seine Bilder seien politisch. Doch in Wirklichkeit wird dieses Adjektiv seiner Arbeit nicht gerecht. Sánchez Caballeros Gemälde stehen für sich – mit Unruhe, Energie jenseits der Worte.“
F. Sánchez „malt sich die Wut vom Leibe“, so drückt es der Autor des folgenden Videoclips aus. Es zeigt die Entstehung seines neuestes Werks, Der Schrei des Jaguars, eine Auseinandersetzung mit den verheerenden Abholzungen des Amazonasgebietes und dessen Folgen für die Menschheit, besonders der indigenen Völker. Das Bild, beeindruckend, ein Schrei der durch Farbe und Kraft hörbar wird: https://www.adveniat.de/informieren/aktuelles/der-schrei-amazoniens-adveniat-ausstellung-zur-synode/
Die Werke von Freddy Sánchez Caballero sind in drei Ausstellungen im Bistum Aachen zu sehen:
Die Vernissage zu seiner Ausstellung in der Planbar am Theaterplatz findet am 10. Juni um 19 Uhr statt. Dazu sind Sie herzlich eingeladen, eine Auswahl seiner Bilder zu sehen und auch mit dem Künstler in Kontakt zu kommen.