Der Diözesanrat der Katholik*innen im Bistum Aachen fordert Korrekturen bei der Strukturreform und vermisst soziale Akzente :Demokratische Elemente in der Kirche stärken
Wie verändert sich in den nächsten Jahren die Kirche im Bistum Aachen? Die Beratungen im Bistumsprozess "Heute bei dir" werden in über 50 Arbeitsgruppen fortgeführt. Nicht zum ersten Mal werden diözesane Räte plötzlich mit Vorlagen konfrontiert, an deren Entstehung sie nicht mitwirken durften. In einer sehr knappen Zeit sollen sie sich nun dazu äußern. Angesichts der Tragweite der Beratungen sind sie damit nicht einverstanden.
Der Diözesanrat der Katholik*innen im Bistum Aachen fordert Korrekturen bei der Strukturreform und vermisst soziale Akzente
Wie verändert sich in den nächsten Jahren die Kirche im Bistum Aachen? Die Beratungen im Bistumsprozess "Heute bei dir" werden in über 50 Arbeitsgruppen fortgeführt. Nicht zum ersten Mal werden diözesane Räte plötzlich mit Vorlagen konfrontiert, an deren Entstehung sie nicht mitwirken durften. In einer sehr knappen Zeit sollen sie sich nun dazu äußern. Angesichts der Tragweite der Beratungen sind sie damit nicht einverstanden.
Es braucht mehr Zeit für einen direkten Dialog, der Raum für gemeinsame Entwicklung lässt. Diese Botschaft überbrachte der Diözesanrat der Katholik*innen Dr. Helmut Dieser, als der Aachener Bischof sich persönlich dem Gespräch mit dem Rat stellte. Den Rahmen dafür gab die Herbstvollversammlung des obersten Laiengremiums der Diözese. Dort waren die Strukturvorhaben und Pastoralpläne, wie sie auf den Tisch gelegt wurden, ohnehin Thema.
Das neueste Papier zur Strukturreform mit acht Pfarreien und ca. 50 pastoralen Räumen bewertet der Diözesanrat als Rückschritt. Abgesehen von der Grundsatzkritik an zu großen Gebilden, sehen die katholischen Laien eine Abkehr von der bisherigen Linie, die Verantwortung vor Ort auf viele Schultern zu verteilen. Stattdessen laufe wieder alles auf Priester zu, unter Bezugnahme auf kirchenrechtliche und kirchenpolitische Punkte. Der Bischof widersprach dem Eindruck, dass demokratische Elemente geschwächt würden.
Auch das neueste Papier zur künftigen Pastoralstrategie lasse an Klarheit vermissen, kritisiert der Diözesanrat. Gerade, wenn es bei knapperen Ressourcen darum geht, Prioritäten zu setzen, brauche es eindeutige Festlegungen statt abstrakter Formeln. Konkret vermissen die katholischen Laien das Bekenntnis zum vielfältigen sozialen Engagement, durch das sich das Bistum Aachen auszeichnet. Dr. Thomas Ervens, Hauptabteilungsleiter Pastoral/Schule/Bildung, entgegnete, das würde durch weitere Papiere geleistet.
Unter dem Strich zeigte die Begegnung bei der Herbstvollversammlung, dass konstruktiver Austausch hilft, Missverständnisse auszuräumen und Vertrauen aufzubauen. In diesem Sinne möge der Bischof auch die gemeinsame Konferenz aller Räte wieder einbeziehen und bei der künftigen Leitungsstruktur im Bistum, in den Pfarreien und in den pastoralen Räumen den Gedanken der Synodalität voranstellen, betonte der Vorsitzende des Diözesanrats, Heribert Rychert. Mit einer solchen Kultur gelinge gemeinsam Kirche sein.