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Aus der KirchenZeitung: Mensch im Fokus

„Pro Arbeit“ unterstützt Langzeitarbeitslose mit Wertschätzungsfonds

Einer der unterstützten Träger ist der Förderverein Arbeit, Umwelt und Kultur in Herzogenrath (c) Andrea Thomas
Einer der unterstützten Träger ist der Förderverein Arbeit, Umwelt und Kultur in Herzogenrath
Datum:
Do. 4. Juni 2020
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 23/2020 | Andrea Thomas

Das Gefühl gebraucht zu werden, einen Grund zu haben, morgens aufzustehen, das Wissen, mit ihrer Situation nicht alleine zu sein, Wertschätzung zu erfahren – all das gibt Menschen, die seit langer Zeit ohne Erwerbsarbeit sind, neuen Halt. Mit den pandemiebedingten Schließungen der Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen im März war das plötzlich von einem Tag auf den anderen weg.

Noch schneller als anderen sei den Beschäftigten die Decke auf den Kopf gefallen, berichten die Verantwortlichen in den Arbeitslosenprojekten und deren Trägern in der Städteregion Aachen. Auf sich und ihre oft vielfältigen Probleme zurückgeworfen zu sein, tue den wenigsten von ihnen gut. Hinzu kommen finanzielle Einbußen. Wer in einer von der Arbeitsagentur geförderten gemeinnützigen Arbeitsgelegenheit tätig ist, erhält dafür eine Mehraufwandsentschädigung von 1,40 Euro pro Stunde zusätzlich zum Arbeitslosengeld II. Auch die fiel weg, was über mehrere Wochen hinweg ein Minus von mehreren hundert Euro ausmacht. Für Menschen, die kaum etwas ansparen können für „schlechte Zeiten“, ist das besonders bitter.

Seit Anfang Mai dürfen die Beschäftigten auf freiwilliger Basis zurück in Einrichtungen kommen, was die Situation ein wenig lindert. Mit der Rückkehr zu normalen Verhältnissen ist jedoch nicht vor November zu rechnen.

Der Vorstand von „Pro Arbeit“, dem Dachverband der Arbeitsloseninitiativen in der Städteregion, wollte die schwierige Situation der betroffenen Menschen etwas abfedern. Da dem Jobcenter rechtlich die Hände gebunden sind, waren und ist es dazu auch auf bürgerschaftliches Engagement angewiesen. Wie die Initiative, die die Aachenerin Elisabeth Paul angestoßen hat. „Ich empfand die Situation als ungerecht, besonders da, wo auch noch Kinder betroffen sind“, berichtet sie. Sie wandte sich mit ihrer Idee, Spenden zu sammeln, an Alois Poquett, den Vorsitzenden von „Pro Arbeit“, der sie gerne über den Verein bei der organisatorischen Abwicklung unterstützte.

Bislang sind so 10 000 Euro zusammengekommen, die der Dachverband nun an die einzelnen Träger übergeben hat, die das Geld wiederum weitergeben an die Betroffenen in ihren Projekten. Genauso wichtig wie die finanzielle Hilfe ist den Verantwortlichen der Initiative dabei die „Empathie und Wertschätzung“, die mit den Spenden verbunden ist, die ein wichtiges Zeichen von Solidarität seien. Etwas, das auch die beiden Vertreter der Kirchen im Vorstand von „Pro Arbeit“ zu schätzen wissen: „Hier steht der Mensch im Fokus“, freut sich Martin Pier im Namen der beiden Katholikenräte.

Informationen für Spendenwillige und Interessierte: www.pro-arbeit-aachen.de