Vor dem Hintergrund eines historisch unübertroffenen Berges an weggeworfenen Gütern kommt neuen Ansätzen, Gegenstände und Ressourcen wie Gärten, Autos und Werkzeug zu teilen, wachsende Bedeutung zu. Unter dem Begriff „Share Economy“ sprießen sogar neue, internetgestützte Dienste aus dem Boden, die andererseits häufig wegen prekärer Ausgestaltung von Arbeitsverhältnissen und Fragen des Verbraucherschutzes in der Kritik stehen.
Sei’s drum, der Gedanke des Teilens scheint ein Ausweg aus der Schattenseite unserer Wohlstands- und Konsumgesellschaft. Deshalb loben der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen und regionale Katholikenräte den diesjährigen Umweltpreis unter diesem Fokus aus. Dotiert ist er mit 1500 Euro. Die Räte suchen gemeinsam „Wege weg von der Wegwerfgesellschaft“. Ziel ist es, Initiativen zu fördern und ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken, welche im Bistumsgebiet das Teilen und das Wiederverwerten von Gütern stark machen. Von gemeinnützig getragenen Flohmärkten, Second-Hand-Läden bis zur gemeinsamen Anschaffung von Bohrmaschine oder Rasenmäher reicht die Palette denkbarer preiswürdiger Projekte. Auch die Förderung der Auseinandersetzung mit Teilen und Wiederverwerten gehört dazu.
Bewerbungen können bis zum 31. Mai eingereicht werden. Im Anschluss wird sich eine mit hochkarätigen Fachleuten besetzte Jury mit den Projekten beschäftigen. Zur Jury zählt unter anderem ein Abteilungsleiter aus dem nordrhein-westfälischen Umweltministerium. Ein Indiz dafür, dass der Gedanke „Teilen statt Besitzen“ auch im politischen Bereich an Bedeutung gewinnt. Er entwickelt sich gleichermaßen von unten wie von oben. Diözesanrat und Katholikenräte fördern die gesellschaftliche Bewegung. Internetkonzerne hingegen tun sowieso, was sie wollen, und das schneller, als die Politik zu reagieren in der Lage ist.