Neue Insekten braucht das Land

Diözesanrat der Katholiken und regionale Katholikenräte loben Umweltpreis aus

Biene (c) www.pixabay.com
Biene
Datum:
Mi. 9. Mai 2018
Von:
Thomas Hohenschue
Vor 40 Jahren gab es 80 Prozent mehr Insekten als heute. Dieser Rückgang hat Folgen für Mensch und Natur. Entgegenwirken möchten Diözesanrat und regionale Katholikenräte im Bistum Aachen mit ihrem aktuellen Umweltpreis.

Simon Winkens macht den verhängnisvollen Trend an einer makaber wirkenden Beobachtung fest: Wenn er auf der Autobahn unterwegs war, hinterlässt das deutlich weniger Spuren auf der Windschutzscheibe als früher. Und die letzte Gottesanbeterin in freier Wildbahn hat er als Kind gesehen – ein beeindruckendes
Erlebnis, damals.

Dass Vielfalt und Fülle der Insekten verloren gehen, ist keine Nebensache. Insekten sind Nahrungsgrundlage für viele Tiere wie Vögel oder Frösche. Blumen und Bäume werden nicht mehr bestäubt. Die Bodenfruchtbarkeit geht zurück, was den Anbau von Lebensmitteln erschwert. Als Ursachen sieht Fabiola Blum die Intensivierung der Landwirtschaft. Pestizide haben dort verstärkt Einzug gehalten, wie auch in den heimischen Gärten. Hecken und Wiesen weichen einförmigen,
leicht zu pflegenden und zu bewirtschaftenden Flächen.

Gemeinsam mit Nicole Gabor, Referentin des Diözesanrats, haben Blum und Winkens die Auslobung des Umweltpreises vorbereitet. Dieser will die Öffentlichkeit sensibilisieren und Projekte würdigen, die sich gegen das Insektensterben einsetzen.

Bewerben können sich Menschen, die den fatalen Trend sichtbar machen, Aufklärungs- und Bildungsarbeit dazu machen oder sich gegen den Einsatz schädlicher Pestizide engagieren. Es können sich Gruppen beteiligen, die ganz praktisch arbeiten, zum Beispiel Bienen halten oder in der Stadt Gärten anlegen.

Jeder kann etwas tun, sind die drei überzeugt. Blumen und Kräuter auf dem Balkon, Insektenhotel im Garten, biologische und regionale Produkte im Einkaufskorb. Auch Kirchen und Kommunen haben in ihren Augen Handlungsmöglichkeiten: die Bäume und Wiesen auf ihren Grundstücken erhalten, die
Flächen nicht auf Kosten der Natur verzwecken.

Bei der Pflege von Gärten, Parks und Feldern sollte man auf die Chemiekeule verzichten, denn außer den Unkräutern werden auch die Insekten erwischt. Und sie helfe oft auch nicht, weil Schädlinge bevorzugt dort einfielen, wo ihre Fressfeinde vorher durch so genannte Pflanzenschutzmittel getötet wurden. Bewerbungen bis 14. Mai möglich.

Mehr Informationen im Internet unter https://umweltpreis.kibac.de .