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Lebendige Kirche
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Wie wir leben, hat Einfluss auf das Leben anderer

99 Karikaturen regen in Aachen zur Auseinandersetzung mit Klima, Konsum und anderen Katastrophen an

Karikaturen (c) Thomas Hohenschue
Karikaturen
Datum:
Mi. 7. Juni 2017
Von:
Diözesanrat Aachen
Auf witzige, verblüffende, manchmal auch erschreckende Weise regt eine Ausstellung in der Citykirche Aachen, Großkölnstraße, zum Nachdenken an.
Karikaturen (c) Thomas Hohenschue
Karikaturen

Bis zum 15. Juni werden dort unter dem Motto „Glänzende Aussichten“ 99 Karikaturen zu sehen sein, welche sich um „Klima, Konsum und andere Katastrophen“ drehen. Sie beleuchten und hinterfragen die Abgründe unseres eigenen Verhaltens, aber auch die großen weltpolitischen Zusammenhänge.

„Ab und an schämen Sie sich, dass Sie lachen müssen," prophezeite Lutz Braunöhler bei der Eröffnung der Ausstellung am 6. Juni. „Und das ist gewollt", unterstrich der Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Aachen. Schließlich halten die Karikaturen uns allen einen Spiegel vor: „Wie wir hier leben, hat Einfluss auf das Leben anderer. Und ihr Leben wiederum auf unseres", erläuterte Gaby Wienen, Vorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum Aachen.
Kirche und Christen in Deutschland und weltweit seien aufgefordert, sich aktiv für Klima-, Umwelt- und Naturschutz einzusetzen, betonte Braunöhler, und sah die Umweltenzyklika „Laudato si" von Papst Franziskus als richtige Folie für dieses Engagement. Das gelte umso mehr angesichts der Absetzbewegung der USA, was das Pariser Abkommen betrifft. Die Folgen des Klimawandels seien unübersehbar und hätten auch für die Industrieländer große Bedeutung. Sie wüchsen zu einer zentralen Fluchtursache heran.
Wie sehr bereits heute sich das Klima verändert, zeichnete Misereor-Mitarbeiter Florian Meissner nach. Es treffe die Ärmsten der Armen: Versalzung und Sturmfluten im dicht besiedelten Delta von Bangladesch. Vervierfachung von Taifunen auf den Philippinen binnen kurzer Zeit. Sterben von Korallenriffen im Pazifik. Dürren in Zentralafrika. Hinzu kämen noch hausgemachte Probleme: Landraub, Rodung von Regenwald, Einsatz von Pestiziden und Gentechnik, Monokulturen. Allesamt mit schlimmen Folgen für das Leben der Armen.
Das Szenario treibt auch Andris Gulbins um. Für den Arbeitskreis Madagaskar der KAB machte er die (groß) industrielle Landwirtschaft für die soziale und ökologische Krise in Entwicklungs- und Schwellenländern verantwortlich. Multinationale Konzerne vergifteten mit extensiven Methoden die Böden und entzögen Kleinbauern die Existenzgrundlage. Zusätzlich sei Nahrung zum Spekulationsobjekt an den Börsen geworden. Gegen diese Entwicklungen ruft der Arbeitskreis mit vielen anderen Akteuren zum Widerstand auf.

Info: „Glänzende Aussichten – 99 Karikaturen zu Klima, Konsum und andere Katastrophen": Die Ausstellung wurde vom Erzbistum Bamberg in Zusammenarbeit mit dem Bischöflichen Hilfswerk Misereor entwickelt. Als Organisatoren der Aachener Ausstellung und Veranstaltung zeichnen der Arbeitskreis Madagaskar der KAB (Katholische Arbeitnehmer-Bewegung) Aachen und der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen verantwortlich.