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Morddrohungen gegen Aktivisten der Gemeinde La Toma

Appell an den kolumbianischen Präsidenten und Innenminister

gefangen (c) www.pixabay.com
gefangen
Datum:
Do. 12. Mai 2016
Von:
Diözesanrat
Im kolumbianischen Departamento de Cauca werden zahlreiche afro-kolumbianische AktivistInnen bedroht, weil sie sich gegen illegale Bergbauaktivitäten wehren und den Schutz ihrer territorialen Rechte fordern.

Urgent Action: Morddrohungen gegen AktivistInnen der Gemeinde La Toma

Dabei handelt es sich konkret um Francia Márquez, Sprecherin der afro-kolumbianischen Gemeinde La Toma im Verwaltungsbezirk Suárez im Departamento de Cauca, die per SMS eine Morddrohung erhielt. In der Kurznachricht wurden wiederum weitere AktivistInnen angesprochen und bedroht. Konkret stand in der Nachricht:
"ALSO es ist Zeit, mit denen abzurechnen, die sich selbst Verteidiger von Territorien nennen, diese Hurensöhne Eduar Mina, Francia Márquez, Jhon Jairo Valverde. Wir wissen, wo ihr euch aufhaltet, der Befehl lautet euch zu töten, damit ihr der Entwicklung nicht im Weg steht. Ihr wurdet gewarnt, macht euch bereit. Unterschrieben BACRIN [sic]".
BACRIN ist ein Akronym und steht für die Paramilitärischen Gruppen, die mit den kolumbianischen Sicherheitskräften zusammenarbeiten. Sie gelten unter der kolumbianischen Regierung als kriminelle Banden.

Es ist nicht das erste Mal dass AktivistInnen in der Gemeinda La Toma in dem Departamento de Cauca Morddrohungen erhalten. Sie setzen sich für die Einhaltung der territorialen Rechte der Gemeinde und gegen den Goldabbau in La Toma durch nationale und internationale Bergbauunternehmen einsetzen. Die SprecherInnen der Gemeinde La Toma fordern seit Längerem von den kolumbianischen Behörden, dass diese etwas gegen illegale Bergbauprojekte in der Umgebung unternehmen. Deshalb haben sie wiederholt Morddrohungen von Paramilitärs erhalten. Am 11. Dezember 2014 einigten sich die Regierung und die Gemeinde darauf, dass die illegalen Bergbauprojekte in La Toma beendet werden, bisher ist diesbezüglich allerdings kaum ein Fortschritt zu verzeichnen.

Amnesty International hat eine Urgent Action zu diesem Fall ausgerufen. Bei der Aktion soll ein Appell an den kolumbianischen Präsidenten und Innenminister gerichtet werden, bei dem die unparteiische Aufklärung des Falles gefordert wird. Auf der Seite von Amnesty International kann direkt eine Email an die Botschaft der Republik Kolumbien gesendet werden. Alternativ kann das Schreiben auf Spanisch an den Präsidenten und Innenminister heruntergeladen werden.

Hier geht es zu der Urgent Action von Amnesty Interantional:
http://www.amnesty.de/urgent-action/ua-093-2016/morddrohungen