Der dortige Kohleabbau ist mit gravierenden Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden verbunden. Die Bewohner am Rande des Kohleabbaus leiden beispielsweise an Wasserarmut, an verseuchten Flüssen und Grundwasser, die hohe Konzentration von Schadstoffen führt zu schweren Atemwegserkrankungen und der Kohleabbau ist häufig mit Landraub und Gewalt verbunden. Es gibt Bedrohungen, selbst Morde an Menschenrechtsverteidigern und Aktivistinnen, die sich für die Rechte der betroffenen Bevölkerung einsetzen. Deutschland ist nicht nur durch Importkohle an Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden beteiligt. Der Kohlesektor in Südafrika und Kolumbien wird auch durch den Export von Kohletechnologie deutscher Unternehmen sowie durch Kreditvergaben der staatlichen KfW-Ipex-Bank und durch Hermesbürgschaften der deutschen Bundesregierung gefördert.
Zu den größten Klimasündern gehört die Kohle. Die eigenen Klimaziele für 2020 wird Deutschland auch durch die Kohleindustrie aller Voraussicht nach verfehlen. Die Ziele aus dem Pariser Klimaabkommen sind nur zu erreichen, wenn wir schnellstmöglich aus der Kohleverstromung aussteigen – wir brauchen einen schnellen weltweiten Kohleausstieg!
Die Menschen am Rande der Gesellschaft – die Ärmsten der Armen – sind wie so häufig am meisten vom Klimawandel und vom Kohleabbau betroffen. In ihrem Sinne setzt sich MISEREOR seit mittlerweile 60 Jahren für Gerechtigkeit, gegen Hunger, Krankheit und Ausgrenzung sowie deren Ursachen ein, seit heute auch mit Hilfe der Kampagne „Kohlestopp global!“.
Bis Ende des Jahres soll die Kohlekommission den Kohleausstieg in Deutschland vorbereiten. Dieser Kohleausstieg ist nur ein echter Ausstieg, wenn auch über das Ende der Kohleimporte entschieden wird. Darauf möchte MISEREOR hinweisen und fordert mit der Kampagne den „Kohlestopp global!“.
Auf www.misereor.de/kohle werden für Sie Info-Materialien, Aktionen und Veranstaltungen bereit gestellt. Sie können uns helfen, indem Sie sich an unserer Kampagne beteiligen. Schreiben Sie auch eine E-Card an die Mitglieder der Kohlekommission und abonnieren Sie unseren Newsletter, den „Rauchmelder“. Informationen zu weiteren Angeboten erhalten Sie auf der Kampagnenseite und dem Newsletter, aber wir freuen uns auch auf Ihre Ideen und Anregungen zu inhaltlichen Zusammenarbeit.