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Lebendige Kirche
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Heiße Eisen werden angepackt

Das Ökumenische „Forum Politik“ bietet eine breitere Perspektive zum kirchlichen Kontext

15_Forum (c) Arne Schenk
15_Forum
Datum:
Mi. 8. Apr. 2015
Von:
Arne Schenk
Themen ohne Parteibindung in die allgemeine politische Diskussion einzubringen, betont Hans-Otto von Danwitz, Pfarrer an St. Lukas Düren, ist ein wichtiges Anliegen des Forums Politik. Dazu zählen Themen wie Sterbehilfe und Energiewende.

Ziel des Forums ist es, Angebote der politischen Bildung mit aktuellem und regionalem Bezug zu planen und umzusetzen – und zwar auf einer breiten Organisationsbasis, um sie gemeinsam zu bewerben sowie sich inhaltlich und terminlich im Planungsprozess abzusprechen.


Erwünscht: Impulse für weiterführende Aktionen

Dabei seien Impulse für weiterführende Aktionen durchaus erwünscht, unterstreicht Monika Ollig vom Katholikenrat. Als Beispiel dient direkt die erste Veranstaltung „Bergbau in der Schublade“ vom September des vergangenen Jahres. Viele Menschen erhalten jährlich neue Mobiltelefone, bemerkt Pfarrer von Danwitz. „Doch wo kommen die alten Handys hin? Was passiert mit dem Schrott?“ Vielfach bleiben sie in irgendwelchen Schränken liegen oder werden im Restmüll verbrannt, obwohl sie wertvolle Rohstoffe beinhalten. Verbinden ließ sich der informative Vortrag mit der Caritas-Aktion „Weit weg ist näher, als du denkst“, bei der alte Handys in Boxen gesammelt werden. Patenschaften für diese Boxen werden indes noch gesucht. Als künftige Standorte für solche Boxen wären beispielsweise Schulen denkbar.

So vielfältig wie die Politik selbst sind auch die Themen des Forums. So folgten „TTIP-Freihandelsabkommen: Investorenrechte gegen Arbeits- und Sozialrechte“ und „Der Salafismus – Zurück zu den Wurzeln des Islams?“ im November 2014 und im Januar 2015. Dabei sei ein erklärter Wunsch, mit anderem Gruppen ins Gespräch zu kommen. So wie beim christlich-islamischen Dialog, denn auch bei vielen Muslimen bestehen Ängste und Sorgen ob der ungewissen Entwicklung der Dinge, erklärt Dirk Siedler, Pfarrer der Evangelischen Gemeinde Düren. Dazu gehörten auch ganz allgemein die Sensibilisierung gegen Gewalt und die Ermutigung zum Engagement in der Bevölkerung.

Heiße Eisen anzupacken erfordert zudem die Aktualität der Stunde. So steht als Nächstes ein interdisziplinärer Dialog zum Thema „In Würde sterben – Sterbehilfe erlauben oder nicht?“ am Dienstag, 5. Mai, von 19 bis 21.15 Uhr im Großen Saal des Hauses der Evangelischen Gemeinde Düren, Wilhelm-Wester-Weg 1, auf dem Programm. Zur Runde gehören der Berliner Arzt und „Sterbehelfer“ Dr. Uwe Christian Arnold, der Palliativmediziner des Dürener Hospizvereins Dr. Martin Franke, der Jurist vom Institut für Staatsrecht der Universität Köln Wolfram Höfling, die Dürener Pfarrerin Cornelia Kenke, der Philosoph und Ethikreferent an der Akademie für Palliativmedizin Markus Melchers, die Abteilungsleiterin Seelsorge im Kirchenkreis Düsseldorf Barbara Schwahn sowie der Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes Franz Müntefering.

 

Themen breitere Perspektiven verleihen

Es sei bewusst beabsichtigt, die Themen nicht nur im kirchlichen Kontext zu betrachten, sondern ihnen breitere Perspektiven zu verleihen, bekräftigt Elke Bennetreu, Leiterin der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich. Deshalb bringen alle Beteiligten ihre Kompetenzen und Kontakte zur Fachwelt mit ein. Die übernächste Veranstaltung „Energiewende regional – Ohne Kohle nix los?“ am Donnerstag, 27. August, von 19 bis 21 Uhr hat sich der BUND auf die Fahnen geschrieben. Ort ist voraussichtlich die St.-Angela-Schule. Es geht dabei um die Frage, was die Menschen in der Region in diesem Zusamenhang beachten sollten, so Walter Jordans vom BUND.

 

Forum Politik Düren

Eine Kooperation aktiver Gruppen

Zum „Forum Politik“ haben sich Vertreter des Katholikenrats der Region Düren, der Pfarrei St. Lukas Düren, des Katholischen Forums für Erwachsenen- und Familienbildung Düren-Eifel, der Evangelischen Gemeinde zu Düren mit seiner Familienbildungsstätte, die Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich, die Gewerkschaften DGB/GEW sowie der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Düren zusammengeschlossen. Weitere Infos sind bei Elmar Farber, dem Leiter der Familienbildungsstätte der Evangelischen Gemeinde Düren, Tel. 02421/188171, E-Mail elmar.farber@evangelische-gemeinde-dueren.de sowie unter www.bildung-bewegt-dueren.de im Internet erhältlich.