Die KirchenZeitung sprach dazu mit Monika Schmitz vom KFD-Diözesanverband Aachen.
Frau Schmitz, glauben Sie, dass Sie die Einführung des weiblichen Diakonats noch erleben werden?
Schmitz (lacht): Ganz ehrlich? Nein, gleichwohl möchte ich die Hoffnung nicht aufgeben.
Die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist im Grunde ein Auftrag aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Warum tut sich die Kirche damit schwer ?
Ich verstehe das eigentlich auch nicht. In Genesis 1,27 ist dazu alles gesagt, wir sind als Ebenbild Gottes erschaffen: Mann UND Frau. Der hebräische Name „Adam“ ist in früheren Übersetzungen immer falsch als „Mann“, nicht als „Mensch“ übersetzt worden. Diese Position hat auch Helen Schüngel-Straumann in ihrem Vortrag zum Thema Frauenperspektiven bei der Synode des Bistums Trier im vergangenen Jahr herausgestellt.
Das Zweite Vatikanische Konzil hat betont, dass es keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern gibt. Ich bin da einig mit Sabine Demel, Professorin an der Universität Regensburg (Lehrstuhl für Kirchenrecht, d. Red.), die dies als Männerproblem sieht. Wenn wir vom reinen diakonischen Auftrag ausgehen: in die Gemeinden gehen, sich einsetzen, Menschen begleiten, leben Frauen das ganz selbstverständlich und tun dies in ihren Gemeinden auch aktiv.
Genau da kommen die Kritiker ins Spiel, die fragen: „Warum versteift ihr euch so auf die Weihe“?
Die Zulassung zur Weihe ist eine Frage der Gerechtigkeit. Für einen männlichen Diakon ist sie ganz selbstverständlich. Man erkennt an, dass er seiner Berufung folgt. Warum kann man das nicht bei Frauen auch? Es ist unverständlich, dass angenommen wird, Frauen spürten ihre Berufung nicht auch.
Wie verstehen Sie das diesjährige Motto „Hinsehen und handeln“?
Ich bin von meinem Gott in mein Leben hineingestellt. Im diakonischen Leben bedeutet dies, sehen, was um mich herum geschieht, und mich einzubringen.
Das Gespräch führte Kathrin Albrecht.