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Auf allen Kanälen gegen belgische Reaktoren vorgehen

Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen fordert Abschaltung und Kurswechsel

Atomkraft (c) www.pixabay.com
Atomkraft
Datum:
Mi. 3. Feb. 2016
Von:
Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen

Die rissigen Druckbehälter der beiden belgischen Atomkraftwerke Tihange und Doel beunruhigen auch den Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen. In einem Offenen Brief an Verantwortliche in Belgien und Deutschland fordert er die sofortige und vollständige Abschaltung der Anlagen, bis die Risiken für Mensch und Umwelt umfassend geklärt sind.

Der Rat spricht neben der politischen Einflussnahme auf Regierungsebene auch konkrete weitere Maßnahmen an. Zum Beispiel sollten über das bereits vertraglich fixierte Maß keine weiteren Transporte von Brennelementen aus Lingen nach Doel genehmigt werden, appellieren die Aachener an das Bundesamt für Strahlenschutz.
In Belgien würden nicht die Lichter ausgehen, wenn die beiden Blöcke in Tihange und Doel still gelegt werden. Im europäischen Verbundnetz seien genug Stromreserven vorhanden. Der Atomausstieg, den die Belgier beschlossen hätten, solle angesichts der offensichtlichen Risiken bei den alten Anlagen früher erfolgen als 2025, dem aktuellen Datum der Restlaufzeit.
Das internationale Recht und Verträge seien zu akzeptieren, räumt der Diözesanrat ein. Gleichwohl fordert er Behörden und Ministerien in Deutschland und den Niederlanden auf, den Druck auf die belgischen Verantwortlichen zu verstärken. Auch die belgischen Bischöfe und die katholischen Laienorganisationen nimmt der Rat bei diesem Anliegen in die Pflicht.
Rückenwind für seinen Einsatz empfindet der Diözesanrat seitens Papst Franziskus. Dieser hat in seiner viel beachteten Enzyklika „Laudato Si" zu einem nachhaltigen Lebensstil aufgerufen. Wege dazu trägt der Diözesanrat in der jüngsten Ausgabe seiner Zeitschrift „Überblick" zusammen, in der Theologen, Sozialwissenschaftler und Praktiker zu Wort kommen.